Montag, 16.September 2019
Die Nacht war ruhig, es waren ausser uns ja auch nur noch
zwei Camper auf dem Rastplatz. Weiter ging es in Richtung Charters Towers. Wir
bogen aber schon bald ab um nach Ravenswood zu fahren. Dies ist eine alte
Goldgräberstadt, welche noch einiges an historischem zu bieten hat.
Wir haben bisher erst wenige Schlangen gesehen, davon
konnten wir auch nur eine richtig anschauen. Beim vorbeifahren sah ich etwas
auf dem Seitenstreifen liegen und vermutete, dass es eine Schlage ist. Das Auto
gewendet und es ist wirklich eine etwa 2.5 Meter lange Phyton. Leider war sie
aber tot, da sie von einem Auto überfahren wurde.
Bereits am Ortseingang von Ravenswood steht eine originale Hütte von einem
Goldsucher aus 1868. Die Hütte wurde mit originalem Baumaterial nach einem
Cyclon wieder aufgebaut. Schon eindrücklich, wie damals gelebt wurde.
Ein Farmer fand 1868 hier Gold und löste einen Goldrausch
aus. Es war zugleich die Gründung der Ortschaft Ravenswood. Bereits 1869 lebten
2'000 Leute hier und um 1900 sogar 5'000.
Um 1917 war dann Schluss mit der Goldsucherei… bis 1987 eine
Companie wieder mit dem Goldsuchen begann und auch heute noch eine Open Pit
Mine betreibt. Auf dem Bild sieht man eine stillgelegte Mine dieser
Gesellschaft. In Ravenwood wohnen heute noch etwa 200 Personen. Die Mine
beschäftigt etwa 300 Personen. Sie sorgt mit ihren Geldern auch dafür, dass es
hier der Schule gut geht und auch die historischen Stätten erhalten bleiben.
Bis 1917 war Ravenswood auch an das Bahnnetz angeschlossen.
Heute steht nur nach das Railway Hotel.
Der Besitzer sammelt wohl Chevrolets und Fords, im Gelände
um das Hotel stehen viele dieser alten Oldtimer herum.
Aber auch viele Zeugen der alten Goldgräberzeit sind im
Gelände um Ravenswood zu entdecken.
Wir fuhren noch zum White Blow, einem Weissen Quarz, welcher
sehr ungewöhnlich für die Gegend ist. Selten tritt das Gestein so isoliert aus
dem Boden hervor.
Unseren Schlafplatz bezogen wir dann auf dem Showground der
Gemeinde. Hier stehen wir für umgerechnet 10 Sfr. Und haben Strom, warme
Duschen und alles was wir brauchen. Es wimmelt hier in den Bäumen nur so von
fliegenden Füchsen. Ein Truthahn kommt ständig vorbei um nach etwas Essbaren zu
suchen und die Wallabies sind auch immer wieder in unserem Blickfeld.
Nach eindunkeln war dann grosser Aufbruch bei den fliegenden
Füchsen. Minutenlang wurden wir von hunderten von fliegenden Füchsen umring.
Momentan ist Ruhe… mal schauen, wann sie zurück kommen.
Dienstag, 17. September 2019
Die fliegenden Füchse machten natürlich schon am frühen
morgen wieder einen Höllenlärm…. So standen wir dann auf und nach dem üblichen
Morgenritualen gingen wir zu Fuss auf die weitere Erkundung der alten
Goldgräberstadt.
Das Imperial Hotel stammt wie die meisten Gebäude aus dem
Jahrhunderwechsel um 1900.
Im Thorps Building konnten alle nötigen Haushaltswaren
gekauft werden. Im Obergeschoss gab es einen Zahnarzt und ein Möbelgeschäft.
Ein Ambulanzgebäude wurde 1902 gebaut. Dies war dringend
nötig, denn die Arbeiten in den Goldminen waren gefährlich und es gab viele
Verletzte und auch Tote.
Die Post aus dem Jahr 1886 ist schon etwas älter als die
anderen Gebäude. Hier in Australien würde wohl niemandem in den Sinn kommen,
die Post in den kleinsten Nestern zu schliessen…
Der Pie Shop gehört nun definitiv zu den ersten Gebäuden und
stammt aus den Anfängen um 1868.
Und immer wieder sind alte Autos zu sehen.
Im weiteren Verlauf ging es durch die alten Minenstandorte
im Ort. Es hat noch viele Vertiefungen von alten Mineneingängen. Ob in den
Schutthalden noch unentdecktes Gold liegt ?
Wir liefen heute viel durch Buschland und sahen heute sicher
über 50 Wallabies.
Gestern Abend als es dunkel war, haben wir mit der
Taschenlampe über die Wiese gezündet… da standen auch etwa 20 Wallabies auf der
Wiese am fressen.
Hier wimmelt es nur so von diesen Hüpfern.
Am Nachmittag versuchten wir etwas Ordnung in unseren Camper
zu bekommen und drehten alles mal von Links nach Rechts und dann wieder von
Rechts nach Links…
Um 17.00 Uhr ist ja immer Happy Hour oder Zeit für ein
Getränk. Unser Nachbar Graham bat uns vorbei zu kommen und so plauderten wir
eine ganze Weile miteinander. Er ist einer der wenigen Australier, die von sich
aus wissen, dass man mit uns Europäer langsam und deutlich, mit einfachen
Sätzen und wenig Slangausdrücken reden muss. Die Australier sind es sich
nämlich nicht gewohnt, dass jemand Englisch nicht als Muttersprache hat…
Nun haben wir eine Einladung bei ihm vorbei zu kommen wenn
wir in der Nähe sind. Dass sind wir definitiv, denn der Mega im November ist
keine 20 Kilometer von seinem Zuhause entfernt.
Nach dem Abendessen war es dann für die Fliegenden Füchse
wieder Zeit, auf die Pirsch zu gehen und so war der Himmel über uns wieder
voller fliegenden Füchse.
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